Sonntag, 14. September 2008

Der Schneider in meinem Bett

Es ist der Schneider. Der mit seinen langen und faserigen Beinchen. Mit seinem unsichtbaren Gesicht, mit seinem frechen Ausdruck.
Schneiderlein, ich bin müde. Ich bin müde und brauche neue Strukturen in meinem Leben und in meinen Gedanken.
Schneiderlein, ich gebe Dir eine Chance.
Benimm Dich, dann mach ich gleich das Licht aus und Du darfst bleiben. Es stört mich nicht, wenn ich merke dass Du da bist und wenn es ein bisschen kitzelt und kribbelt und krabbelt.
Ich sehe Dir zu, wie Du hin- und her, rauf und runter, ganz wild durch mein Bett tobst.
Schneiderlein, es sieht so aus, als könnte Dir niemand mehr eine Chance geben.
Du siehst nach Akutpsychiatrie aus, so wie Du durch den Wind wirbelst. Du prallst mit deinem feinen Körper gegen meine Wange, in mein Gesicht, in meine neu verfassten Gedankenstrukturen.
Du störst!
Ich zerschmetter Dich mit meinem roten Bucheinband.
Nun flatterst Du nicht mehr. Du hast Ruhe und ich hab sie auch. Begraben unter dem Lammfell.

Das hat mich eine schlaflose Nacht gekostet.
Nicht mehr und nicht weniger.

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