Sie kriegt den Hals einfach nicht voll.
Es muss mehr sein, es muss Alles sein und es muss das Beste sein. Immer die Superlative und immer ganz für sie.
Sie macht sich die Finger nicht schmutzig aber greift mit beiden Händen mitten hinein, um das stimmungsgeladenste und bezaubernste Detail für sich zu nehmen.
Es ist ihr egal, wie oft sie auf die Nase fällt.
Vorsicht ist ein großes Wort, mehr als das aber nicht.
Wer braucht schon diesen Überfluss an Zaghaftigkeit und Gedanken. Alles vollkommen überbewertet.
Sie überschlägt sich nahezu selbst, als sie dann endlich in den Händen hält, wonach sie sich ihr gefühltes Leben lang gesehnt hat.
Nun fällt ihr auf, dass sie genau das bereits einst glaubte zu besitzen. Wie war das noch?
Erinnerungen, Emotionen, graue Gedanken.
Die hat sie doch gar nicht nötig!
Alles wird gut, alles ist gut, alles wird so bleiben.
Nach dem Höhenflug kommt der Fall.
Dieser löst normalerweise eine Extase in ihr aus, schließlich bringt jedes Ende auch einen Neuanfang mit sich.
Heute ist alles anders.
Die Reissleine ist da, sie ist ihr so nah wie immer zuvor.
Aber sie will keine Reissleine.
Sie will den freien Fall, der sie auf den Boden bringt.
Sie hat es verdient, sich beide Beine zu brechen, um darüber nachzudenken, wie es mit ihr weitergehen wird.
Mich widern ihre Eigenschaften an.
Es geht nicht mit ihr,
aber es wird auch nicht ohne sie gehen.