Du schleichst Dich in Betten und in Gedanken. Bist ungestüm und ungeduldig, frisst mich und meine Gefühle. Nach der großen Explosion steht nun die Sorge um ausreichende Sauerstoffversorgung an.
Kurz vor Schluss sehen wir uns wieder. Wieder einmal hüpfen wir durch bedeutungsschwere Seitenstraßen und trinken grüne Flaschen aus. Du schwärmst vom Süden, während ich mir dich genauer ansehe. Ich kann verstehen, warum ich dich so mag. Ich verstehe die, die dich küssen mögen und ich verstehe die, die deine langen Arme um ihre Schultern mögen. Ich verstehe viel und trotzdem bleibt so viel im Dunkel des roten Weines hängen.
Es hängt ein bisschen Sehnsucht, ein bisschen Verlangen, ein bisschen Gewissen und Moral, ein bisschen Unvernunft und ein bisschen Ungewissheit. Blicke sind einen Moment zu lang, Berührungen notwendig und Fragen indiskret.
Wohin es geht, fragst du mich.
Geht es um mich? Geht es um Dich?
Ehrlich sind wir zu spät.
Die Nacht ist da und ich bin es bald nicht mehr.
ich stehe am kalten bahnhof und spüre meine finger nicht mehr. die musik in meinen ohren höre ich nicht mehr, als ich deinen schmalen und lachenden kopf im getummel entdecke. ich beginne zu wippen und du sagst ich sähe aus wie eine elfe, die zu wenig gegessen hat. dein geruch strömt in meinen kopf und ich kann diesen zusammen mit deinen vielen sinnlosen worten kaum verarbeiten. ledersohlen und kaschmir im grauen eis auf den straßen, kaltes bier und westfälischer schnaps in der warmen bahnhofskneipe. du siehst mich an als wolltest du mich ausziehen, ich fixiere deinen mund als wollte ich ihn küssen, dabei denke ich an schönere lippen. wir reden über die neuen zeiten als seien sie schlechter als die, die wir gemeinsam hatten. dass das unsinn ist, wissen wir beide. es vergehen ein paar gläser bis deine bettschwere dich zwingt zu gehen, obwohl du bleiben willst. wir wollen beide bleiben. aber wir können nicht bleiben. unser drehbuch erlaubt es uns nicht. wir leben davon uns auszumalen wie es sein könnte. und all das ist nur deswegen schön, weil wir beide wissen, dass es nie so sein wird.
Zehn Jahre Gefangenschaft und niemand verrät uns warum.
Strafgelder, die wir zahlen müssen, um uns nicht selbst zu verraten.
Meine Fußabdrücke im Sand, die Waden schmerzen.
Die Weite ist leer und ich denke an dich.
Ich frage mich, was du tust. Und warum du das tust.
Wieso du mir das antust.
Schuld auf meinen Schultern, die mir nicht gehört.
Ozon macht mich schläfrig. Dein Anblick macht mich nachdenklich. Du bist ein so großer Anblick, einer der sich kaum erfassen lässt. Ich sehe in deine ovalen Augen und kann mich nicht verlieren. Ich verliere nicht, weil ich mich nicht traue. Deine große Hand erlöst mich aus diesem Moment und umfasst meinen Nacken. Während mein Nacken warm wird und meine Beine von der kühlen Nachtluft umstrichen werden, schweift mein Gehör ein paar Gräser weiter. Akkorde, Stimmen, Texte. Abstruse Gedanken und friedvolle Aggressionen untermauern mein Gefühl der Geborgenheit. Im Augenwinkel sehe ich deine schönen Locken während sich dein langer Hals an meine Wange schmiegt. Ich atme deinen Geruch und halte die Luft an. Mir wird schwindelig. Die warme Hand verlässt meinen Nacken und legt sich auf meinen Rücken. Ich beginne zu atmen, während sich deine Lippen auf meine legen und spüre den vergangenen Sommertag.
da liegst du in deinen roten decken und wunderst dich, dass du nicht zur ruhe kommst. dein herz schlägt im doppeltakt und dein bauchnabel zieht sich mittlerweile in vollautomatik zur wirbelsäule. du verliebst dich in verliebte gedanken bis ich dich wecke und meine dünnsten stimmbänder schrille töne direkt an dein trommelfell schicken. das gefällt mir, das macht mir platz und das bringt mir deine volle aufmerksamkeit. die ruhe ist dahin und kontinuität hat es doch nie gegeben. du hast das, was ich haben will und weil ich es nicht haben kann - werde ich alles tun, damit es dir so geht wie mir. schließlich verstehen wir uns gut. und vielleicht möchte ich dich in 3 jahren heiraten. was mache ich, wenn du mich dann nicht mehr willst so wie ich dich?
wenn du's weißt, ruf mich doch bitte zurück. ansonsten sprechen wir uns in 30 minuten.
Es ist die Musik der Herzen, die unseren Tanz so lebendig macht. Wenn wir unsere Füße gegen die Wände schlagen und wenn wir unsere von Regen und Kälte ausgetrockneten Finger an der Raufasertapete spüren dann nehme ich wieder teil. Dann nehme ich den größten Teil der Glückstorte und bin wieder da.
Wenn "hätte, hätte" zu nichts mehr führt, dann werfe ich einen Blick aus dem Fenster. Es wird Frühling und der süßliche Geruch des Sommers ist bereits zu erahnen. Ich will dich umarmen und dich an mich drücken, ich will dir sagen, dass nun alles gut wird. Aber deine Augen verschwimmen hinter all der Enttäuschung und dein straffer Körper fällt in sich zusammen. So ziehe ich allein durch die Nacht.
Ich finde mich am Wasser. Auf dem Kopfsteinpflaster zu meinen Füßen passierte viel. Die Sonne ging unter und mit groß geglaubten Lieben ging sie hier auch schon wieder auf. Rasante Abfahrten wurden durch die runden und glänzenden Steine zur Lebensgefahr und doch brachte mich der Antrieb der durch die unterschiedlichsten Substanzen und Gefühle angekurbelten Endorphine stets sicher unter meine zwei übrig gebliebenen Bettdecken.
Der Tunnelblick war die richtige Wahl. Durch meinen schmalen Rundblick sehe ich nicht viel mehr als dein hübsches Gesicht. Ich sehe deine aufmerksamen Augen und deine großen Hände, ich lausche deinen Worten ohne dem Zusammenhang zu folgen. Ich vergesse Sonnenauf- und untergänge und verdränge die letzten Wochen. In meinem Tunnel ist heute nur Platz für dich. Und für mich.
Das Eis in unseren Gläsern schmilzt gemeinsam mit unserem Wortschatz. Gespräche um uns herum werden lauter und kriechen in unser kleines Versteck. Ich spüre deinen Blick in meinem Gesicht und dein unvertrautes Lächeln macht mich verlegen. Die Restefetzen der Worte um uns herum liefern neue Denkanstöße.
Das Thema ist der Abschied. Der Abschied als nationale Einzigartigkeit. Ist die Nacht denn wirklich schon vorbei?
Ich entscheide mich für einen Abschied auf Zeit und du drückst deine warmen Lippen auf meine.
es reicht nicht aus, dass du da bist.
es reicht nicht, dass du lachst.
es genügt mir nicht, dass du gut aussiehst.
du kannst mich einladen sooft du willst und ich werde nie dort sein.
du fühlst und du schmeckst,
aber das bin nicht ich.
viel glück ist dir widerfahren
und viele lachfältchen werden dein glattes gesicht zieren.
du kannst es mir erzählen und deine augen strahlen,
du bist begeistert und legst deinen schönen arm um mich,
doch ich bin nicht da.
du packst mich mit deinen warmen händen
und du siehst mich an mit deinen blauen augen.
deine schöne stimme verliert sich in schönen worten.
ein augenblick der zu lang ist für einen augenblick,
es wird mir warm ums herz.
mach, dass es mehr momente werden.
momente, in denen ich da sein darf.
Ich werde unruhig und schweife ab.
Der ICD10 ist der neue Katalog, der mir die Fragen danach beantwortet, was wir tun werden.
Es ist erfrischend kühl in meiner warmen Jacke und die weiche Wolle an meinem Hals vergräbt jegliche Erinnerung.
Ich bin für mich und ich bin entschlossen.
Ein seltener Zustand, den es zu genießen gilt.
Selbstsicher trete ich gegen Regen und Wind in die Pedalen.
Ungestüm trete ich den stillen Protest für die Stille ein.
Das Knarren der alten Tür stört mich in meinem Gedankenprotest.
Ein Lüftchen, ein schnelles Lächeln und ein Blick in das Schaumorakel meines ausgewaschenen Kaffeebechers.
Ein paar Minuten, die mir gegen jeden Protest viele Gedanken und noch mehr Worte entlocken und mein Entschlossenheitskonzept in Frage stellen.
Schnell wieder durch den Regen und den Wind,
diese werden mich in Wohlfühlkonzepte zurück pusten.
Da sitzt es nun.
Es rauft sich das lockige Haar und dreht sich um die eigene Achse.
Es weiß nicht wohin mit sich und mit den unzähligen Gedanken.
Es produziert Fließbandpoesie in Eilgeschwindigkeit.
Es stellt Fragen.
Was und Wo ist der Sinn?
Ich verkrieche mich in einem Wohlgefühl aus Erinnerung und Geborgenheit. Ich fliehe in die Realität und versinke in den weichen Polstern. Du siehst mich an und weißt was ich brauche,
ohne auch nur ein Wort gesprochen zu haben.
Gedankenblitze und Tragik,
eine nervenaufreibende Kombination.
Reibende Nerven flicken angekratzte Herzchen und widerbeleben tot geglaubte Synapsen.
Nach alt bekannten Schemata rase ich durch die Nacht.
Ich finde mein Glück auf der blattverschmierten nassen Straße.
Es stellt Fragen, die keinen Sinn machen.
Es stellt Fragen, die nicht beantwortet werden.
Durch die kalte und herbstliche Nacht
sende ich dir ein Stück Gedankengut.
Erinnerungen lassen sich nicht verändern.
Sie lassen sich genießen. Und irgendwann ertragen.